hide
Free keywords:
-
Abstract:
Im Sommer 2021 wurde zur Etablierung
des Wärme- & Wohnen-Panels des
Kopernikus-Projekts Ariadne die erste
von drei jährlichen Erhebungen unter ca.
15.000 Haushalten durchgeführt. Die
wiederholte systematische Befragung
derselben Haushalte gestattet eine
fundierte Evaluierung der Effektivität
klimapolitischer Maßnahmen im Wärmesektor, da dabei erstmals Informationen
zum Gebäudebestand und dem Endenergiebedarf mit detaillierten Angaben zu
den sozioökonomischen Charakteristika
der Haushalte verknüpft werden.
Darüber hinaus werden die Präferenzen
der Haushalte hinsichtlich verschiedener
Klimaschutzinstrumente im Gebäudesektor ermittelt, wie zum Beispiel das
Einbauverbot von Ölheizungen oder die
Förderung von energieeffizienten Heizungsanlagen. Mit dem Wärme- &
Wohnen-Panel wird eine einzigartige
Datengrundlage geschaffen, die für die
Evaluierung dieser Klimaschutzinstrumente unverzichtbar ist.
Neben einer umfassenden Abfrage der
Gebäudecharakteristika und Heiztechnik, auf Grundlage derer der Energiebedarf der Haushalte berechnet werden
kann, lag der Schwerpunkt der ersten
Erhebungswelle auf den energetischen
Modernisierungstätigkeiten privater
Haushalte sowie auf der Bewertung und
Akzeptanz von Klimaschutzinstrumenten
im Gebäudesektor. Des Weiteren wurde
die Akzeptanz verschiedener Aufteilungsvarianten der Kostenbelastung der CO2-
Bepreisung auf Mietende und Vermietende untersucht.
Zu den bedeutendsten Ergebnissen gehört die geringe Informiertheit der an
der Befragung Teilnehmenden über die
CO
2-Bepreisung, ein Klimaschutzinstrument, dessen Effektivität wesentlich
davon abhängt, wie gut die Bürgerinnen
und Bürger darüber informiert sind. Mit
einem Anteil von 46,7% gibt jedoch ein
großer Teil aller Befragten an, sich eher
nicht informiert zu fühlen, 13% fühlen
sich gar überhaupt nicht informiert. Sehr
gut informiert fühlt sich nur ein sehr geringer Teil von 3,4% der Befragten. Eine
Aufteilung der Kostenbelastung der CO2-
Bepreisung gemäß Bausubstanz, bei der
der Kostenanteil, den Vermietende tragen, umso niedriger ist, je höher die
Energieeffizienz eines Gebäudes ist, genießt jeweils die höchste Zustimmung
unter den befragten Mietenden und Vermietenden. Einer hälftigen Kostenaufteilung zwischen Mietenden und Vermietenden wird von diesen beiden Gruppen zu
jeweils rund 40% zugestimmt, während
die vollständige Kostenübernahme durch
Mietende oder Vermietende durch die jeweils Kostentragenden abgelehnt wird.