hide
Free keywords:
-
Abstract:
Wie schon 2021 hat der Gebäudesektor auch im vergangenen Jahr die erlaubten Emissionen
gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz überschritten. Die Fernwärme kann einen Beitrag
leisten, um die Trendwende hin zur angestrebten Klimaneutralität zu schaffen. Klar ist
aber auch, dass die Wärmenetze der Zukunft deutlich flexibler und effizienter werden
müssen, etwa um aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme von Rechenzentren gewonnene
Wärme nutzen zu können. Angesichts der hohen Lebensdauer der Wärmenetze von
etwa 50 bis 60 Jahren ist ein Umbau dieser Netze auf die Erfordernisse der Wärmewende
besonders kritisch. Allerding müssen für eine erfolgreiche Anpassung verschiedene Ebenen
ineinandergreifen: Die kommunale Wärmewende, die Transformation der Netze sowie
die Digitalisierung der Verbrauchsmessungen. Ergebnis der Ariadne-Analyse ist, dass
für die erforderlichen Umrüstungen der Netze ein massives Finanzierungsproblem besteht.
So bleiben Fernwärmenetzbetreiber auf etwa 90% der Investitionskosten sitzen.
Durch eine Nahverdichtung der Fernwärmeanschlüsse könnten die Kosten verringert
werden. Weiterhin bietet die Nachrüstung der Wärmezähler für die Fernauslesbarkeit bis
Ende 2026 die Möglichkeit, Maßnahmen zu kombinieren, etwa den Austausch der Hausstation
und den hydraulischen Abgleich. Eine koordinierte Einbeziehung der handelnden
Akteure könnte daher zur Trendwende im Wärmesektor beitragen.